„Siri, Licht im Flur ausmachen, Ambient Light im Wohnzimmer. Fernseher anschalten.“ Die Heizung brummt auf ganz persönlicher Wohlfühltemperatur. Im Hintergrund läuft leise die Afterwork-Playlist, ohne dass man zum Plattenspieler laufen muss. Der Wasch- und Trocknergang war so getimt, dass das Outfit für den nächsten Tag nur noch aufgehängt werden muss. Die Rollläden sind runtergefahren, der Bewegungsmelder auf der Terrasse aktiv. Alexa bestellt gleich Pizza und der Thermomix hat bereits auf der Heimfahrt im Bus den Befehl bekommen, den Pfannkuchenteig für den nächsten Morgen zu kneten. Nach Feierabend nur noch die Haustür aufschließen und direkt auf die Couch. Wer hat davon noch nie geträumt? Willkommen im Smart Home.
Die digital gesteuerte Wohnung ist bisher zwar noch kein Massenphänomen, doch immer mehr Privathaushalte bedienen sich den Möglichkeiten von sogenannten Smart Home Produkten wie dem intelligenten Kühlschrank, der automatisch eine Einkaufsliste erstellt oder der Heizung, die per App ferngesteuert wird. Die Vorteile, die digital vernetzte Lösungen in den eigenen vier Wänden mit sich bringen, lassen sich ziemlich einfach auf den Punkt bringen: Bequemlichkeit, Sicherheit und Energieeffizienz.
Insbesondere der Effizienzgedanke kommt auch am Arbeitsplatz zum Tragen. Bereits 2016 hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in seiner Publikation „Zukunftschance Digitalisierung“ auf die bedeutende Rolle von intelligent vernetzten Systemen im Smart Office für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen aufmerksam gemacht. Mithilfe digitaler Kommunikation erfolgt die Ansprache und Betreuung von Kunden unmittelbarer und standortunabhängig. Das digitale Marketing erleichtert die Akquise von Neukunden. Die Digitalisierung und Automatisierung von Unternehmensprozessen sowie die intelligente Vernetzung ebendieser bringen Arbeitserleichterungen mit sich. Zugleich steigen die Erwartungen bei Arbeitnehmern – vor allem bei denjenigen, die mit Internet und Smartphone aufgewachsenen sind: Die höhere Digitalkompetenz der nächsten Generationen bringt neue Anforderungen für das Büro von morgen mit sich. Für die heutigen Nachwuchsfachkräfte gehören digitale Whiteboards, internetfähige Drucker und höhenverstellbare Tische, die Haltungswechsel nicht nur registrieren, sondern auch an diese erinnern, zur Grundausstattung eines modernen Arbeitsumfeldes. Die Gestaltung des Arbeitsplatzes der Zukunft ist daher essentiell für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens.
Daneben spielen neuartige Management- und Sicherheitssysteme eine wichtige Rolle, denn Smart Offices sollen nicht nur Ressourcen effizienter einsetzen, sondern auch die Kreativität fördern und die Arbeitsleistung steigern. Dafür müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden, denn eine Innovation kann bekanntlich nur ermöglicht und nicht gemacht werden. So werden aus Mitarbeitern Wissens- und Innovationsarbeiter, die in die Organisation und Neukonzeptionierung von modernen Arbeitsräumen aber auch -strukturen einbezogen werden sollten. Denn: „Moderne Kommunikationstechniken im Büro vereinfachen nicht nur die Arbeitsprozesse. Wer nicht digitalisiert, schiebt der Kreativität seiner Mitarbeiter auch einen Riegel vor.“1
Smart Home meint im Wesentlichen die Automatisierung von Gebäude- bzw. Raumtechnik wie zum Beispiel Licht oder Wärmeregulierung mithilfe von vollautomatischen Sensoren, Apps oder Sprachassistenten. Im Smart Office werden diese Maßnahmen erweitert durch büroübergreifend vernetzte Anwendungen sowie innovative Management- und Sicherheitssysteme. Inzwischen bedarf es in smarten Umgebungen nicht einmal mehr störender Messgeräte oder Schalter. Virtuell Reality Konzepte ermöglichen die Steuerung durch Gesten – egal, wo im Raum man sich gerade befindet.
1 https://www.springerprofessional.de/business-intelligence/usability---ux-design/das-smart-office-laesst-mitarbeiter-kreativer-arbeiten/11238626
Von Laura Bernschein | Fotocredit: bence-boros / Unsplash