Am 28. August 2020 fand die Abschlussfeier des 9. proTechnicale-Jahrgangs im Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL TechCenter) statt. Unter den aktuellen Hygieneregeln feierten die zehn Absolventinnen mit einer Begleitung, der Projektleitung und ausgewählten Gästen. Senator Michael Westhagemann gratulierte den jungen Frauen per digitalem Grußwort. Seine Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) unterstützt das Projekt ebenso wie Partner aus Wirtschaft und Bildung.
Ob Bauingenieurwesen oder Informatik, Physik oder Maschinenbau – wohin ihre Reise geht, wussten die proTechnicale-Absolventinnen genau, als sie am 28. August 2020 ihr Abschlusszertifikat bekamen. Alle zehn starten in Kürze in ihren Wunschstudiengang. Für die Projektleitung heißt das: Ziel erreicht! Sinn und Zweck des MINT-basierten Orientierungsjahres ist es, die Teilnehmerinnen in puncto technischer Studien- und Berufswahl gezielt zu informieren und qualifizieren. Ein Ziel, dass Senator Michael Westhagemann unterstützt: „Junge Frauen werden bei proTechnicale vorbildlich auf eine Karriere im MINT-Bereich vorbereitet und als qualifizierter Nachwuchs für Wirtschaft und Industrie ausgebildet.“
Ein besonderes Jahr
Mit dem 9. Jahrgang endet ein besonderes Jahr. „Natürlich ist jeder Durchgang aufregend und einzigartig. Doch durch die Corona-Pandemie wird uns 2020 in spezieller Erinnerung bleiben“, resümiert Friederike Fechner, Projektleiterin von proTechnicale. Auch wenn alle Teilnehmerinnen zum Zeitpunkt des Corona-Ausbruchs volljährig waren, eine gewisse Fürsorgepflicht bestand nach Auffassung der Projektleitung trotzdem. Diese betraf vor allem die zwei Teilnehmerinnen aus Südamerika, die unter der Distanz zu ihren Familien litten. Neben der gesundheitlichen Sorge stand im März der Wechsel von Präsenz- auf Digitalunterricht im Vordergrund. Mithilfe von Webinaren statt Workshops sowie dem spontanen und engagierten Einsatz von proTechnicale-Alumnae gelang es, das Programm gezielt fortzuführen. Selbst die Mitte April startenden Inlandspraktika fanden statt – obwohl zum Teil kurzfristig neue Plätze gesucht werden mussten. „Unsere Teilnehmerinnen haben in dieser Zeit wesentliche Dinge gelernt: flexibel auf Änderungen zu reagieren, mit Rückschlägen umzugehen und Rücksicht zu nehmen“, bewertet Friederike Fechner nicht ohne Stolz die Leistungen der jungen Frauen. Diese und andere Soft Skills, wie sie proTechnicale in einigen Seminaren fördert, spielen im Zuge der Digitalisierung eine wichtige Rolle. Das zeigt etwa eine repräsentative Studie* des Karrierenetzwerks LinkedIn (2017). Demnach wächst die Bedeutung von Soft gegenüber Hard Skills und verzeichnet eine stärkere Nachfrage.
Bundesweit einmaliges Angebot
Das Orientierungsjahr proTechnicale zeichnet sich durch einen Mix aus theoretischen und praktischen Einheiten sowie Philosophie und Persönlichkeitsbildung aus. Erste Business-Kontakte mit erfolgreichen MINT- Frauen werden bei sogenannten Kaminabenden geknüpft, in diesem Jahr etwa mit Daniela Lohwasser, Geschäftsführung der Airbus Operations GmbH, Laura Polster von ThyssenKrupp Marine Systems oder Katharina Gieseke von der Volkswagen AG. Auch der proTechnicale-Standort am Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung in Hamburg unterstützt das Networking. Es ist eines der weltweit modernsten Forschungszentren und legt großen Wert auf kooperative Zusammenarbeit.
proTechnicale ist ein gemeinnutziges Projekt der SOPHIA.T gGmbH, die sich seit 2010 aktiv fur die berufliche Förderung von Frauen einsetzt. Die Behörde fur Wirtschaft und Innovation Hamburg (BWI), das Luftfahrtcluster Hamburg Aviation sowie Partner aus Wirtschaft und Bildung unterstutzen das Programm. Ziel ist es, junge Frauen fit fur ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium zu machen – in fachlicher und persönlicher Hinsicht.